Neue Autos brauchen Aufmerksamkeit. Es gibt wahrscheinlich keinen anderen Bereich in dem so hart um ein Budget gepitcht, aber auch solch eine Menge Geld für das Marketing in die Hand genommen wird. Die DGT Media aus Turin hat den Pitch für die Online-Kampagne des neuen FIAT 500L gewonnen. Mit dem Blick auf die erfolgreiche gemeinsam mit 360Cities produzierte Social Media Kampagne für Juventus Turin und die dabei gewonnenen Erfahrungen, sollte eine ganz neue Kommunikationsform für den Launch des Hoffnungsträgers von FIAT entwickelt werden.
Die Grundidee war die Abbildung des neuen Fiat 500L von allen Seiten in originaler Größe. Für eine zoombare 1:1 Darstellung des Autos reichte aber selbst eine Mittelformatkamera mit dem größten derzeit erhältlichen digitalen Rückteil von 120 Megapixel nicht aus. Die einzig mögliche Lösung war die Aufnahme mit Hilfe der Gigapixel-Technologie. Das Ziel bestand in der fototechnischen Abbildung des Autos in einer Auflösung von 2 Gigapixel. Vegleichbar ist dies mit einem Druck in Fotoauflösung mit den Abmessungen von 5 x 2 Metern.
Diese extreme Auflösung konnte nur durch eine sequentielle Aufnahme mit einem 300mm Objektiv aus naher Distanz erreicht werden. Die wichtigste zu lösende Herausforderung bestand in der bei langen Objektiven in Nahdistanzen vorhandenen optisch nur sehr eringen Tiefenschärfe. Bei der geringen Entfernung zum Objekt konnten nur eine Tiefenschärfe von 18 Zentimeter berechnet werden. Das Auto hatte eine Tiefe von ca. 2 Metern, so dass mit sogenannten "Stacks"- also mit mehreren unterschiedlichen Aufnahmen und verschobenen Schärfenpunkten - gearbeitet wurde. Das bedeutet, dass automatisch für jede Position mehrere Aufnahmen mit sich in die Tiefe bewegenden Fokuspunkten erstellt wurden. Am Ende wurden dann mittels einer speziellen Software aus den Bildern mit unterschiedlichen Schärfebereichen ein einziges scharfen Foto herausgerechnet.
http://dresden-26-gigapixels.com/fiat#sigProGalleria0f4d912852
Die Aufnahmen fanden im Studio von FIAT in Turin statt. Da das Auto nur in der Nacht zur Verfügung stand, wurde in drei Nächten von 15 Uhr bis zum nächsten Morgen 8 Uhr gearbeitet. Für das Photoshooting und das Licht-Setup vor Ort war FIAT-Charf-Fotograf Max Sarotto verantwortlich. Die Postproduktion erfolgte auf zwei Hochleistungsrechnern in Dresden.
Das Video zum "Making of" wurde privat mit einem iPhone aufgenommen und komplett verarbeitet.